10. Oktober 2024
News

Ana Marwan ist Bachmannpreis-Gewinnerin 2022

Die abwechslungsreichen 46. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt sind am Sonntag zu Ende gegangen.

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Die Entscheidungen der siebenköpfigen Jury unter der Vorsitzenden Insa Wilke sind gefallen.

Ana Marwan (SLO) erhält den mit 25.000 Euro dotieren Ingeborg-Bachmann-Preis, gestiftet von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee. „Die Wechselkröte“ handelt von einer Frau, die recht einsam auf dem Land lebt und in einem Pool in ihrem Garten eine Kröte entdeckt. Als sie erfährt, dass sie schwanger ist, spielt sie mit dem Gedanken was wäre wenn …

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Die Jury lobt: „Eine Gratwanderung, die der Text geht. Er spurt den Weg zwischen Heimat und Horror, zwischen Kinderlosigkeit und Mutterschaft, es spannt sich in ihm eine konkrete Entscheidungsfrage.“

Bürgermeister Christian Scheider überreichte die Urkunde und gratulierte herzlich im Namen der „Austragungsstadt“.

3Sat-Preis

Leon Engler (D/A) mit seinem Text „Liste der Dinge, die nicht so sind, wie sie sein sollten“ wurde mit dem 7.500 Euro dotierten 3Sat-Preis ausgezeichnet. „Dazugehören wollen und gleichzeitig nicht“ befand die Jury als das Leitmotiv des Textes, in dem es um einen erfolglosen Schauspieler auf dem Weg zu einem Fotoshooting geht. Im Zug findet er zu sich selbst.

KELAG-Preis

Der mit 10.000 Eurodotierte KELAG-Preis geht an Juan S. Guse (D). Sein Text „Im Falle des Druckabfalls“, dreht sich um ein bis dato unbekanntes und isoliertes Volk im Taunus-Gebiet in Deutschland, das den Frankfurter Flughafen nachbaut. „Eine grundlegende Systemkritik mit schwebender Ironie“, wie die Jury befand.

Deutschlandfunk-Preis

Alexandru Bulucz (D/ROM) erhielt den Deutschlandfunkpreis, der mit 12.500 Euro dotiert ist. Sein Text „Einige Landesgrenzen weiter östlich, von hier aus gesehen“ behandelt Erinnerungen an Rumänien und Leben im Exil. „Ein Widerstandstext – hier denkt jemand um sein Leben“, so die Wertung der Jury.

BKS-Publikumspreis und Stadtschreiberstipendium

Abgestimmt wurde online, die Bachmann-Jury hatte mit der Vergabe also nichts zu tun. Elias Hirschl (A) holt sich mit dem Text „Staublunge“ den BKS-Publikumspreis, der mit 7.000 Euro dotiert ist. Sein Text begleitet eine Onlinejournalistin, die eine Beziehung zu einem vom Ehrgeiz zerfressenen Start-Up-Unternehmer hat. Mit dem Preis verbunden ist auch das Klagenfurter Stadtschreiberstipendium im Wert von 6.000 Euro.

Juryvorsitzende Insa Wilke beglückwünschte alle Autorinnen und Autoren, die am diesjährigen Bachmannbewerb teilgenommen haben, bedankte sich bei den Jurymitgliedern und der Gastfreundschaft der Klagenfurterinnen und Klagenfurter.

Nach zwei Corona-bedingten „digitalen Jahren“ fand der Literaturwettbewerb um den renommierten, von der Landeshauptstadt Klagenfurt gestifteten, Ingeborg-Bachmann-Preis wieder live und mit einigen Neuerungen statt. Die Juroren diskutierten vor dem fachkundigen Publikum im Saal des ORF-Theaters. Die Autorinnen und Autoren lasen erstmals auf einer wettersicheren Bühne im ORF-Garten. Auch der Preisvergabemodus mit einer Punktevergabe in der Nacht vor der offiziellen Bekanntgabe der Preisträger, war neu.

Infos zu Autoren, Texten und Jurydiskussionen zum Nachlesen auf http://bachmannpreis.orf.at

Quelle: klagenfurt.at

Fotohinweis: StadtKommunikation/Johannes Puch

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