culture tec lab: Plattform für Technologie und Kunst
Ein „culture tec lab“ entsteht derzeit im Dinzlschloss, wo Projekte Kunst und Technologie miteinander verschmelzen lassen. Gefördert von Stadt, Land und Bund, wissenschaftlich begleitet von der Universität Klagenfurt.
Es klingt nach Zukunft – und das ist es auch: In Villach entsteht im Dinzlschloss ein Kompetenzzentrum für die Schnittstelle von Kunst und Technologie. „Unsere Zeiten ändern sich rasant, digitale und reale Welten verschmelzen unaufhörlich miteinander. Und natürlich beeinflusst dies auch unsere Wahrnehmung von Kultur und Kunst“, sagt Bürgermeister Günther Albel. Mit der Installation des „culture tec lab“ in Villach setzt die Stadt ein wichtiges Statement. „Die Anlaufstelle für moderne, künstlerisch-technische Projekte im ehrwürdigen Dinzlschloss ist ein Innovationsschritt und hat enorm viel Potenzial.“, sagt Kulturreferentin Vizebürger-meisterin Gerda Sandriesser.
Konkret ist dieses Projekt eine Kooperation der Stadt Villach mit der „Flying Opera“ von Bernd Liepold-Mosser und dem Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Klagenfurt. Finanziell unterstützt wird es von Villach, dem Land Kärnten-Kultur und dem Bundesministerium für Kunst und Kultur.
Kunst und Technologie ist gleichberechtigt
Das „culture tec lab“ in Villach ist vorerst für drei Jahre ausgelegt, das erste Projekt wird bereits jetzt am 27. Und 28. September stattfinden. Es ist eine Theaterperformance von Menschen und Drohnen, eine Installation mit Videos und Musik, wobei Schauspielerinnen und technisches Equipment gleichberechtigt auf der Bühne agieren. „Wir wollen mit diesem Schritt lernen, den künstlerischen Diskurs in ein neues Zeitalter zu heben“, sagt Kulturreferentin Vizebürgermeisterin Gerda Sandriesser. Unterstützende und begleitende Theorie dazu gibt es dann in Vorträgen und Diskussionen in Kooperation mit dem Institut für Medien- und Kommunikationstheorie der Alpe-Adria-Universität Klagenfurt.
Kunst ist immer schon ein Motor gewesen und hat Potenziale aufgezeigt, die noch nicht ausgearbeitet waren“, sagt Bernd Liepold-Mosser, Initiator des „culture tec lab“. Die Projekte werden immer auch mit der unmittelbaren Umgebung verknüpft. „Wir wollen nichts importieren, sondern das Potenzial vor Ort nutzen. Und da hat Villach als High-Tech-Stadt freilich einen großartigen Standortvorteil“, sagt Liepold-Mosser.
Im Dinzlschloss sollen die Themen dann mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. „Es wird ein Reflexionsrauam, so genannte lectures, die die Themen des culture tec labs begleiten und zum Hinterfragen anregen“, berichtet Prof. Mag. Dr. Matthias Wieser M.A., stellvertretender Institutsvorstand der Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.
Drehscheibe für Entwicklung
Das „culture tec lab“ wird künftig Villach als Drehscheibe für Entwicklungsmöglichkeiten nutzen, um mit den Leuten in Austausch zu kommen und eine Plattform für zukunftsweisende Projekte zu sein. Es werden neue Ideen, Lösungen und Anwendungen von Technologie im Kulturbereich erforscht. „Kunst lebt von Innovation, immer schon. Alles, was wir heute im klassischen Kunstkanon sehen, war zur Zeit seiner Entstehung immer experimentell, etwas völlig Neues. So gesehen nimmt Villach hier die Vorreiterrolle ein“, sagt Liepold-Mosser.
Als Regisseur sieht Liepold-Mosser auch die Kunst als Spiegel der Gesellschaft. „Wir müssen uns künftig mit zwei großen Fragen auseinandersetzen: Mit dem Thema der Ökologie und der technologischen Entwicklung, mit der Frage, was die rasante Entwicklung der Technologie mit der Gesellschaft macht, was sie für uns Menschen bedeutet. Wir rezipieren unsere Umwelt völlig anders, völlig neu und völlig verändert“, sagt Liepold-Mosser. Den Beginn macht er selbst als Regisseur mit der spannenden Performance Ende September – dem Startschuss für das culture tec lab in Villach.
Termin
IM SCHWARM.
Eine performative Installation von Bernd Liepold-Mosser
Interdisziplinäre Inszenierung aus Text, Schauspiel, Drohnen.
DI, 27. und MI, 28. September, 20 Uhr, Parkhotel Villach
Infos: www.flyingopera.at
Quelle: villach.at
Fotohinweis: Stadt Villach/Astrid Kompan