Grüne Achse: Villach wird zur „Schwammstadt“
Die Stadt Villach hat im Frühjahr bekannt gegeben, eine sogenannte Grüne Achse durch die Innenstadt errichten zu wollen. Damit ist eine fast durchgehende Baumreihe vom Hauptbahnhof bis zum Stadtpark gemeint. „Fast“, weil etwa auf der Draubrücke keine fix eingesetzten Bäume möglich sind.
Bei einem Info-Abend wurden interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Pläne im Detail dargelegt. Die Veranstaltung fand zum Teil auf dem Hauptplatz, zum Teil im Rathaus statt. „Ich möchte mich ganz herzlich für das Interesse und die spannende Diskussion bedanken“, sagt Bürgermeister Günther Albel.
Das „Schwammstadt“-Prinzip
Schon jetzt gibt es mehrere tausend Bäume auf öffentlichem Grund in der Villacher Innenstadt. Die neuen Bäume, die nun gesetzt werden, werden sich aber vom Bestand deutlich unterscheiden. Denn sie werden nach dem „Schwammstadt“-Prinzip gepflanzt. Dabei werden pro Baum bis zu sechs Mal sechs Meter große Areale aufgegraben. Die Bäume erhalten nicht nur einen perfekten Unterbau, um besser wachsen zu können. Es werden auch Drainagen installiert, um Oberflächenwasser in den Wurzelbereich zu leiten. So können diese „Schwämme“ bis zu zehn Mal mehr Wasser aufnehmen als dies normalerweise im Stadtgebiet der Fall ist. „Solche Bäume spenden also nicht nur Schatten, sie sind auch ein wirkungsvoller Schutz bei Starkregen“, sagt Villachs Baudirektor Otto Lauritsch – mit Blick auf die Überschwemmungen des Jahres 2015.
Start beim Standesamtsplatz
Die ersten Schwammstadt-Bäume werden bereits dieser Tage auf dem Standesamtssplatz gesetzt. Bis zu zehn weitere sollen im Frühjahr auf dem Hauptplatz folgen. Damit wird es auf diesem zentralen Villacher Platz erstmals Bäume geben. Bürgermeister Günther Albel verweist auf eine „Hitzestudie“, die von der Stadt in Auftrag gegeben worden ist. Ihr Ergebnisse dienen als Basis für alle künftigen Begrünungsmaßnahmen.
Expertin klärte auf
Expertin Sabine Dessovic hat im Rahmen der Veranstaltung in einem spannenden Vortrag Prinzip und Vorteile der Schwammstadt erklärt. Als Beispiel nannte sie den Bereich Praterstern in Wien. Zahlreiche Fragen aus dem Publikum zeigten, wie sehr sich Villacherinnen und Villacher für dieses Thema interessieren.
Parkanlage auf dem Bahnhofsplatz
Hauptplatz und Standesamtsplatz bleiben freilich nicht die einzigen Bereiche, in denen die Innenstadt begrünt wird. Baureferent Harald Sobe nannte den Busbahnhof als nächstes Projekt. Vor dem neu entstandenen „Max Palais“ des Unternehmers Gerhard Mosser soll ein Teil des Bahnhofs in einen Park verwandelt werden. Auch hier gilt das Jahr 2023 als Umsetzungszeitraum.
Quelle: villach.at
Fotohinweis: villach.at/Karin Wernig