Uni Klagenfurt verleiht Ehrendoktorate und Ehrenring

Gestern fand an der Universität Klagenfurt der dies academicus statt. Im Rahmen der Feier verliehen das Rektorat und der Senat der Universität Klagenfurt zwei Ehrendoktorate und einen Ehrenring. Außerdem wurde das neue Forschungsstärkefeld „Multiple Perspectives in Optimization“ eröffnet.

„Von den Bildungswissenschaften zur komplexen Optimierung, und all das quasi unter den Auspizien von Sir Karl Popper: Der heutige Festakt spiegelt das breite Spektrum der Universität Klagenfurt trefflich wieder. Zugleich feiern wir damit, nach Rae Langton anno 2020, gleich zwei weitere Ehrendoktorinnen: Tempora mutantur, oder wie schon Galileo wusste, Eppur si muove“, so Rektor Oliver Vitouch in seinen Eröffnungsworten zum dies academicus. Der letzte Festakt dieser Größenordnung fand zum 50-Jahr-Jubiläum der Universität Klagenfurt am 21. Jänner 2020 statt. Seither blieben größere Zusammenkünfte an der Universität Klagenfurt aus, umso größer war die Freude, gleich mehrere Würdigungen zu zelebrieren.

Die Universität Klagenfurt verleiht ein Ehrendoktorat (Doctor honoris causa) an Personen, die sich durch hervorragende wissenschaftliche oder künstlerische Leistungen hervorgetan und sich für die von der Universität Klagenfurt vertretenen wissenschaftlichen und kulturellen Ziele besonders engagiert haben. Viele Ehrendoktor*innen – darunter auch die heute Gewürdigten – sind mit der Universität Klagenfurt eng verbunden. Larissa Krainer, Vorsitzende des Senats, führte dazu aus: „Die Geschicke der Universität werden seit über 50 Jahren von herausragenden Persönlichkeiten geprägt und begleitet. Es freut mich, dass es gelungen ist, zwei Ehrendoktorate an hervorragende Wissenschaftlerinnen zu verleihen, die zugleich als Vorbilder für Frauen in der Forschung stehen und internationale Karrierewege aufzeigen.“

Das Ehrendoktorat wurde verliehen an:

Käte Meyer-Drawe, geboren 1949 in Bielefeld, pensionierte Professorin am Institut für Erziehungswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum. „Käte Meyer-Drawe gilt als eine der renommiertesten Pädagoginnen und zweifellos als ‚die‘ phänomenologische Pädagogin im deutschen Sprachraum“, so Hans Karl Peterlini und Jasmin Donlic, die den Antrag auf das Ehrendoktorat stellten. Sie steht seit den 1990er Jahren in einem engen wissenschaftlichen Austausch mit der Universität Klagenfurt.

Carola-Bibiane Schönlieb, geboren 1979 in Wien, Professorin am Department of Applied Mathematics and Theoretical Physics der University of Cambridge. Carola-Bibiane Schönlieb arbeitet mit Mathematikerinnen der Universität Klagenfurt an Forschungsprojekten zu „Inversen Problemen“ zusammen. Außerdem unterstützt sie als Mentorin das doc.funds-Projekt „Modeling – Analysis – Optimization of discrete, continuous, and stochastic systems“, das 2020 an der Universität Klagenfurt eingeworben wurde. „Carola-Bibiane Schönlieb ist erst die dritte full professor in Mathematik in der Geschichte der University of Cambridge. Mit ihr hat die Universität Klagenfurt ihre erste Ehrendoktorin im Bereich der technischen Wissenschaften und ein exzellentes role model“, so Barbara Kaltenbacher, Elena Resmerita und Angelika Wiegele, die den Antrag auf das Ehrendoktorat im Senat einbrachten.

Der Ehrenring wurde verliehen an:

Manfred Lube, geboren 1945 in Graz, ehemaliger Bibliotheksdirektor sowie Sachbearbeiter der Copyright-Agenden am Nachlass von Sir Karl Popper. Der Antrag auf Verleihung des Ehrenrings wurde von Reinhard Neck und Lydia Zellacher eingebracht, die dabei betonten: „Als umsichtiger Bibliotheksdirektor mit kollegialem Führungsstil und Innovationsgeist sowie als umtriebiger Netzwerker innerhalb der Scientific Community um Popper hat Manfred Lube wesentlich zum Ansehen der Universität beigetragen. In diesem Zusammenhang sind auch die Verdienste Lubes um die Karl Popper Foundation Klagenfurt zu nennen, die mit der Universität Klagenfurt eng verbunden ist.“

Im Rahmen der Feier wurde auch das neue Forschungsstärkefeld „Multiple Perspectives in Optimization – MPOpt“ feierlich eröffnet.