VADA 2.0: Veranstaltungsreihe von 5. Oktober bis 9. November
Der Verein zur Anregung des dramatischen Appetits wird 20 Jahre alt. Auf dem Programm der VADA-Feierlichkeiten stehen eine Neufassung des allerersten Theaterstücks, eine Werkschau sowie ein Besuch aus Berlin.
VADA macht sein 20. Jubiläum zum Anlass einer Expedition zur Wiederentdeckung seiner ersten Theaterinszenierung. Unter dem Titel „Zitatnost – ein Fußnotendrama“ entstand 2004 ein Bühnenwerk, das in analytischer Weise mit progressiven Formen der Kunstfabrikation experimentiert und an kreative Konzepte des frühen 20. Jahrhunderts anknüpft (die vor allem durch die Ausrottung ihrer Urheberinnen und Urheber als Resultat der Weltkriege einen jähen Abbruch erlitten).
Das Theaterstück ist eine freie assoziative Kompilation von Kurzzitaten 30 verschiedener Autorinnen und Autoren und versteht sich als Bühnenfassung eines Quellenverzeichnisses (das sich üblicherweise auf der letzten Seite einer wissenschaftlichen Arbeit befindet).
Das erste vadaistische Theaterstück wurde in Wien, Berlin, Hamburg, München, Zürich, Moskau und vielen anderen Orten sowie als Österreichs Beitrag zum Theaterfestival „Art-Ordo“ in Biškek (Kyrgyzstan) gezeigt. Nach zwei Jahrzehnten bringen Yulia Izmaylova, Boris Randzio und Felix Strasser diese Arbeit restauriert, entrümpelt und verspachtelt zurück an die Öffentlichkeit und folgen dabei dem Ausruf Karl Valentins: „Alles entdrei!“.
Dass mit der Zeit haufenweise Erfahrungen, Erinnerungen und vor allem Dinge an- und abgefallen sind, beweist VADA in einer umfassenden Werkschau mit zahlreichen übriggebliebenen Teilen aus zwei Jahrzehnten Menschheitsgeschichte. Zu sehen sind ein Streichholz und ein Handschuh, ebensogut wie ein Stuhl oder ein Tisch, andererseits auch eine Schweißermaske, ein Blaulicht und vielleicht sogar ein Grammophon. Jedes Stück hat eine Geschichte – und die Geschichte hat bewiesen: 20 Jahre sind kein Pappenstiel, ewig währt am längsten und Zahnwurzeln sind durch Handgranaten zu entfernen! (Wer sollte da nicht wahnsinnig werden?).
Nach der Eröffnung im Rahmen der ORF Langen Nacht der Museen dient die Ausstellung als Bühnenbild für das Theaterstück „Theater der letzten Seite“ und ist jeweils zwei Stunden vor den Vorstellungen zugänglich.
Ohne Adolfo kein VADA. Adolfo Assor ist ein unikaler Künstler. In seinem kleinen „Garn Theater“ in Berlin-Kreuzberg macht er alles selbst – die Textarbeit, Dramaturgie, Bühnenkonzept, Bauten, Lichttechnik, Kostüm, Maske, Regie und Schauspiel. Seine Arbeit diente einst als Inspiration zur Gründung von VADA.
Um seine Glückwünsche zu überbringen reist der heute 79jährige Mentor eigens nach Kärnten. An zwei Abenden (7. und 8. November) zeigt er im Kulturzentrum VENTIL den Monolog „Brief an den Vater“ von Franz Kafka. Am 9. November hat das Publikum dann noch die besondere Gelegenheit, dem Künstler in einer „offenen Probe“ bei der Entwicklung eines neuen Theaterstücks über die Schulter zu schauen.
Alle Termine zum VADA-Jubiläum
in Klagenfurt/Celovec:
05.10.2024, 18-24 Uhr
- Vernissage der Ausstellung „VADA 2.0“ im Rahmen der ORF Langen Nacht der Museen.
- 18:15, 20:15 und 22:15 – Show & Tell „DA WAR VADA DA“. Yulia Izmaylova, Boris Randzio und Felix Strasser führen durch das Archiv und stiften wahlweise Sinn oder Verwirrung.
- (Am 05.10. ist der Eintritt nur mit Tickets für die ORF Lange Nacht der Museen möglich.)
10.10.2024, 20 Uhr
- Premiere von „Theater der letzten Seite“
- Weitere Vorstellungen am 11. / 12. / 14. / 15. / 16. und 17.10.2024, jeweils 20 Uhr.
- Die Ausstellung „VADA 2.0“ ist an diesen Tagen jeweils von 18-20 Uhr geöffnet.
7. und 8.11.2024, jeweils 20 Uhr
- Gastspiel Garn Theater Berlin: „Brief an den Vater“ von Franz Kafka.
9.11.2024, 20 Uhr
- Offene Probe mit Adolfo Assor.
- Ort: Kulturzentrum VENTIL, Kardinalplatz 1, Klagenfurt/Celovec
- Infos & Tickets unter Tel.: 0664 / 536 84 00 und https://kaernten.live/vada
und außerhalb:
18.10.2024, 20 Uhr
- „Theater der letzten Seite“
- TART – Together Art, Widmanngasse 16, Villach/Beljak
22.10.2024, 19 Uhr
- „Theater der letzten Seite“
- Kunstbahnhof Wörthersee, Bahnhofplatz 1, Velden/Vrba
23.10.2024, 19 Uhr
- „Theater der letzten Seite“
- Pheldmanbühne, Haus Pernull, Tröpolach im Gailtal 117
Hier erfahren Sie mehr über VADA und das aktuelle Programm.
Quelle und Fotohinweis: VADA – Verein zur Anregung des dramatischen Appetits