Verscharrt und vergessen – Die Rotarmisten in Kärnten
Der Container 25 zeigt eine sehenswerte Ausstellung über die Schicksale sowjetischer Gefangener in Kärnten
Weit über drei Millionen sowjetischer Soldaten, die im Zweiten Weltkrieg in Gefangenschaft geraten sind, haben die deutsche Kriegsgefangenschaft nicht überlebt. Damit zählen die Kriegsgefangenenlager – sofern es dort „Russenbaracken“ gab oder das ganze Lager ein „Russenlager“ war – zu den Megaverbrechen der Nazi-Wehrmacht wie die Shoa bzw. die Konzentrations- bzw. Vernichtungslager der SS.
In Kärnten gab es in Wolfsberg und Spittal an der Drau zwei große Kriegsgefangenenlager, in denen tausende Rotarmisten, entkräftet, von Erkrankungen geschwächt, überarbeitet, an Seuchen gestorben sind. Obwohl diese vom Schwarzen Kreuz betreuten Massengräber die größten in Kärnten sind, und zu den größten in Österreich gehören, sind sie in der breiten Öffentlichkeit so gut wie unbekannt.
So unbekannt wie die Tatsache, dass die kriegsgefangenen Rotarmisten in Kärnten die zahlenmäßig größte Gruppe von Naziopfern sind. Eine Leerstelle in der Erinnerungspolitik, ein Missstand, den es zu beheben gilt, und dem die Ausstellung entgegenzuwirken versucht.
Ausstellung „Verscharrt und vergessen – Die Rotarmisten in Kärnten“
„Pokopani in pozabljeni – rdečearmejci na Koroškem“
- Eröffnung: Freitag, 04. Oktober 2024, durch den Kurator und Autor der Ausstellung Helge Stromberger
- Beginn: 18:30 Uhr
- Dauer der Ausstellung: 04. Oktober – 03. November 2024
- Besichtigung nur mit Voranmeldung unter 0650/9241525 oder office@container25.at
- Eintritt frei!
- Ort: CONTAINER 25, Sandsteinweg 8, 9411 St. Michael bei Wolfsberg, Kärnten/Koroška
Quelle: Verein Container25
Fotohinweis: Container 25, Ian Brown www.stalag18a.org