Villach findet Lösung für Problem-Schildkröten
Villach ergreift freundliche Maßnahmen zum Schutz von Schildkröten und der heimischen Biodiversität
Eingeschleppte Arten stellen die größte Bedrohung für die heimische Biodiversität dar. Das Villacher Veterinäramt hat in Zusammenarbeit mit dem Tierschutzverein Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der amerikanischen Schmuckschildkröte zu begrenzen.
Diese Schildkröten finden sich im Silbersee, Vassacher See, St. Leonharder See, in Warmbad, in der Drauschleife sowie in weiteren Gewässern des Stadtgebiets. Ursprünglich als Haustiere beliebt, werden sie häufig von unwissenden Besitzer:innen ausgesetzt oder entkommen eigenständig. Dank des Klimawandels können sie in freier Wildbahn gut überleben und sich weiter vermehren.
„Das Problem ist, dass diese invasive Art, vor allem die jungen Schmuckschildkröten, sich von unserer Fischbrut und Amphibieneiern ernähren. Das ist eine große Gefahr für die heimische Artenvielfalt“, erklärt Theresia Meschik, leitende Amtsveterinärin von Villach. Bisher waren Auffangstationen für Schildkröten knapp und überfüllt. Meschiks Ansatz besteht darin, frei lebende Schmuckschildkröten aufzuspüren, den aktuellen Bestand zu erfassen und sie in kontrollierte und gesicherte Kleingewässer zu überführen. Hannes Mattersdorfer, Obmann des Villacher Tierschutzvereins, sicherte dem Projekt sofort seine Unterstützung zu: „Man kann die Fund-Schildkröten jetzt auch bei uns legal im Tierheim in der St. Georgener Straße abgeben. Wir haben einen kleinen Kunstteich, den wir mit einem ausbruchssicheren Zaun umrundet haben. Dort werden die Schmuckschildkröten bis zu ihrem natürlichen Ableben untergebracht.“
Stadtrat Christian Pober, Referent für Veterinärwesen, hat sich die neue Unterbringung der Schmuckschildkröten angesehen. „Es ist wichtig, die Fundtiere gesichert unterzubringen, der Tierschutzverein ist uns ein kompetenter Partner. Aufklärungsarbeit ist hier sehr wesentlich.“ Schmuckschildkröten in privaten Gehegen müssen über das Natur- und Umweltschutzamt registriert werden (Onlineformular). Veterinärin Meschik betont: „Wir sind bei unserem Monitoring auch auf die Hilfe der Villacher:innen angewiesen, um den Bestand frei lebender Schildkröten abschätzen zu können.“
Quelle: Stadt Villach
Fotohinweis: Augstein