10. Oktober 2024
TippKlagenfurt

Naturgeister im Wald: Eine Reise durch eine verwundete Landschaft

Im Rahmen des Mahler Forums für Musik und Gesellschaft 2024 hat die Wiener Künstlerin Claudia Bosse, bekannt als Leiterin des Theaterkollektivs theatercombinat, eine außergewöhnliche Installation geschaffen.

Unter dem Titel „entanglement with a haunted forest“ entführt Bosse die Besucher in eine faszinierende Welt, in der sich Natur und Kultur, Vergangenheit und Gegenwart miteinander verweben.

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Rund um das historische Gustav Mahler-Komponierhäuschen in Maiernigg, in dem Mahler seine berühmten „Kindertotenlieder“ schrieb, lädt die Installation dazu ein, den Wald auf eine neue Weise zu erleben. Mit Objekten aus Knochen, Steinen, Haut und Haaren ruft Bosse die geisterhafte Präsenz vergangener Zeiten ins Bewusstsein. Kuratiert von Felicitas Thun-Hohenstein und dem Kollektiv section.a, erinnert die künstlerische Arbeit nicht nur an den Komponisten, sondern auch an die tragischen Ereignisse, die ihn mit diesem Ort verbanden: Drei Jahre nach der Komposition seiner Lieder verstarb Mahlers Tochter, woraufhin er nie wieder nach Maiernigg zurückkehrte.

Bosse beschreibt ihre Arbeit als eine Annäherung an das Unheimliche: „Geister hausen in den Wäldern, wenn es dunkel wird. Sie treten hervor aus den Rinden und Stämmen, aus den Blättern und aus der Erde und erinnern an die Verstorbenen.“ Diese „Verwundeten Landschaften“ sind Teil ihrer mehrteiligen Performance-Reihe „haunted landscape/s“, die noch bis Oktober 2024 vor Ort erlebt werden kann.

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Claudia Bosse gilt als eine der wichtigsten Stimmen der freien österreichischen Tanz-, Theater- und Performanceszene. Ihre Arbeiten verbinden Choreografie, Installation und Sprache auf einzigartige Weise, schaffen „Zeit-Räume“, die von Besuchern betreten und erlebt werden können. Themen wie Mythen, Rituale, das Unheimliche und die Interaktion mit nichtmenschlichen Wesen ziehen sich durch ihre Werke, die oft wie begehbare Assemblagen anmuten.

Im Moment widmet sich Bosse ihrem Zyklus „ORGAN/ismus – Poetik der Relationen“ sowie der fortlaufenden Performance-Reihe „haunted landscape/s“. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich diese besondere Installation nicht entgehen lassen – ein Erlebnis, das gleichermaßen sinnlich wie nachdenklich stimmt.

Quelle: WÖRTERSEE PR und TEXTSTUDIO
Fotohinweis: Philipp Schulz – boxquadrat

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